Vogelspinnen
besitzen zwei Körper-Abschnitte, den Vorderkörper (Cephalotorax) und den Hinterleib
(Abdomen), sowie acht Laufbeine.
Der
Vorderleib ist auf der Ober- und Unterseite mit dicken Chitinplatten versehen,
die die inneren Organe vor Verletzungen weitgehend schützen. Die äußeren Verdauungsorgane,
durch die außer Gift auch Verdauungsenzyme in das Beutetier injeziert werden,
sind auf der Unterseite des Vorderleibs angeordnet. Durch eine Kaubewegung der
Chelizeren (Beisswerkzeuge), wiederholtes Einspritzen von Enzymen und eine Raspelbewegung
der sog. Dörnchenhöcker, die sich auf den äußeren Verdauungsorganen befinden,
wird das Beutetier nach und nach zersetzt und als Nahrungsbrei in den Magen gesaugt,
der sich wie das zentrale Nervensystem und Teile des Verdauungstracktes im Vorderleib
befindet.
Auf
dem Vorderleib sitzt der Augenhügel mit acht einzelnen Augen, die keine Farben
und nur helle oder dunkle Schattierungen wahrnehmen.
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Folgende
Gliedmaßen sind am Vorderleib zu finden:
Beisswerkzeuge (Chelizeren), unterteilt in Chelizerengrundglied und Chelizerenklaue.
Das Grundglied enthält die Giftdrüse, die durch eine Kanal mit der Chelizerenklaue
verbunden ist.
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Taster
,die sich neben den Chelizeren befinden und kürzer als die Laufbeine sind. Bei
geschlechtsreifen Männchen tragen sie an den vorderen Gliedern jeweils ein Geschlechtsorgan
(Bulbus).Die Taster dienen zur Laufunterstützung. zum Festhalten der Beute
und bei der Paarung zur Einführung des Bulbus.
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An
den Körperseiten befinden sich jeweils vier Laufbeine, die sich in Femur,
Patella, Tibia, Metatarsus und Tarsus unterteilen.In der Zeichnung weiter
unten wird dies verdeutlicht.
Auf
den Laufbeinen sind unterschiedliche Sinnesorgane angeordnet:
Spalt-Sinnesorgane,
die Informationen über die Bewegungen der Spinne an das zentrale Nervensystem
weiterleiten.
Tasthaare,die Boden- und Luftschwingungen wahrnehmen.
Borsten
zur Blutdruckmessung (dieser muss bei der Häutung erheblich erhöht werden)
Chemo-Rezeptoren
zur Aufnahme chemischer Reize (Erkennen und Schmecken der Beute)
Am
äußersten Beinglied, dem Tarsus, sitzen jeweils 2 Krallen, die wie
bei Katzen eingezogen werden können. Sie erleichtern das Klettern an rauhen
Oberflächen und dienen zu Festhalten von Beutetieren.
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Der
Hinterleib (Abdomen) wird ebenfalls durch einen Chitinpanzer geschützt. Da
dieser Panzer aber erheblich dünner ist als der am Vorderleib, besteht für
diesen Körperteil ein erhöhtes Verletzungsrisiko z.B. durch einen Sturz.
Vorder- und Hinterleib sind durch ein "Stielchen" miteinander verbunden,
durch das auch Darm, Nerven, Hauptschlagader und Muskelansätze laufen.Die
inneren Organe des Hinterleibes sind Herz, Lungen, Geschlechtsorgane und die Spinndrüsen.
Am
Ende des Hinterleibes finden wir die Spinnwarzen (2 große und 2 kleine).
Mit ihnen wird ein in den Spinndrüsen hergestelltes Sekret abgesondert, aus
dem sich an der Umgebungsluft die sog. Spinnseide bildet, mit der z.B. das Häutungsnetz,
das Spermanetz beim Männchen oder der Eikokon bei Weibchen gebaut wird.
Bei
den Spinnenarten, die sich durch "bombardieren" verteidigen, sitzen
auf dem Abdomen die sog. Brennhaare. Diese locker sitzenden Haare werden zur Verteidigung
mit den Hinterbeinen abgestreift und dem Gegener entgegengeschleudert. Die Haare
erzeugen zumindest eienen unangenehmen Juckreiz auf der Haut, gelangen sie in
Augen oder Atemwege, ist eine Infektion nicht auszuschliessen.
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